Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik)

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Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik)

Eine Option nach der massiven Gewichtreduktion.  Ambulante Behandlung möglich.


Bauchdeckenstraffung

Bei einer klassischen Bauchdeckenstraffung bzw. Abdominoplastik wird über einen Schnitt im Unterbauchbereich überschüssiges Bauchdeckengewebe entfernt (meist ein kombinierter Überschuss von Haut- und Unterhautfettgewebe). Dabei wird meist die Bauchwand (=Bauchmuskulatur) ebenfalls gestrafft. Gelegentlich wird der Eingriff mit einer Fettabsaugung / Liposuktion im Bereich der Flanken oder im Bereich des Oberbauches kombiniert. Eine Straffung der Haut nur unterhalb des Nabels ohne Nabelversetzung wird Mini-Abdominoplastik genannt.

Eine cutis laxa abdominis stellt nur in besonders ausgeprägten Fällen eine Krankheit dar. Der Eingriff kann in allen Ausprägungsgraden dieser Diagnose zum Tragen kommen. Wesentlich ist die präoperative Abschätzung des Hautüberschusses, der entfernt werden kann. Dies beeinflusst die Schnittführung und die Frage, ob der Nabel versetzt werden muss.

Bauchdeckenstraffung / Abdominoplastik – Alternativen und Heilungschancen

Patienten, die eine Bauchdeckenstraffung wünschen, erwarten hiervon eine deutliche Verbesserung ihrer Körperform verbunden mit einem besseren Körpergefühl. Dies ist oft mit dem Wunsch verbunden, figurbetonte Kleidung tragen zu können und sich „mobiler“ und sportlicher zu fühlen.

Heilungschancen: Schönheit ist nicht messbar – somit hängt die subjektive Zufriedenheit mit der Operation neben dem Urteilsvermögen und technischen Können des Chirurgen auch stark davon ab, ob die vorherige Beratung das Operationsziel klar eingrenzen und deutlich machen konnte. Die Zufriedenheitsrate mit dieser Operation gilt als generell hoch, d.h. die meisten Patienten erleben eine deutliche Verbesserung der Körperform und ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Hierfür spricht auch die hohe Akzeptanz der Narbe, obwohl diese recht lang sein kann.

Alternativen zur Operation: Ab einem gewissen Ausmaß kann überschüssiges Gewebe nur durch eine Operation entfernt werden. Dies ist auch vom Gewicht unabhängig. Somit kann ein vorliegender Hautüberschuss auch (leider) nicht durch Sport wegtrainiert werden.

Entscheidung für die Bauchdeckenstraffung: Liegt ein klarer Wunsch nach einer umfassenden und dauerhaften Verbesserung der Körperform im Bauchbereich vor, so bleibt keine Alternative zur Operation, wobei die Technik und Planung aber in höchstem Maße individuell geschehen sollte. Wesentlich ist die Demonstration von Narbenlänge und Positionierung, da hierfür unbedingt eine Akzeptanz vorhanden sein muss. Die Vielzahl möglicher Schnittführungen und Resektionsfiguren erlauben eine individuelle Planung gemeinsam mit dem Patienten.

Bauchdeckenstraffung / Abdominoplastik – Risiken

Bei ästhetischen Operationen müssen der zu erwartende Vorteil und die Risiken von Eingriff und Narkose besonders sorgfältig abgewogen werden. Schwere Allgemeinerkrankungen mit erheblich erhöhtem Narkoserisiko sollten/können deshalb dazu zwingen, vom Eingriff abzuraten oder diesen zu verschieben. Ähnliches gilt für psychische Krisensituationen und akute psychiatrische Erkrankungen.

Spezielle Narkoserisiken gibt es für die Bauchdeckenstraffung nicht, so dass allgemeine Risiken einer mehrstündigen Operation vorliegen.

Neben den allgemein bei Operationen möglichen Risiken (Blutung, Infektion, Wundheilungsstörungen) ist das am meisten gefürchtete spezielle Risiko eine Nachblutung, verbunden mit einer Wundinfektion und ggf. Wundheilungsstörung. Verletzungen des Bauchinhaltes (Darm) sind eine absolute Ausnahme und dürfen nicht vorkommen.

Auch bei korrekter Operation kann das Operationsergebnis unterhalb des Zieles sein und es können Asymmetrien resultieren, die ggf. später korrigiert werden können. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, der unbedingt im Rahmen des Aufklärungsgespräches betont werden muss.

Ursachen und Symptome Bauchdeckenstraffung

Meist liegt ein kombinierter Überschuss von Haut- und Unterhautfettgewebe vor (=cutis laxa abdominis), der durch die mit dem Alter zunehmende Bindegewebeerschlaffung verstärkt wird. Hauptursache ist bei Frauen eine oder mehrere stattgehabte Schwangerschaft(en). Eine Schwangerschaft führt natürlicherweise zu einer Erschlaffung der Bauchmuskulatur, häufig sogar zu einem Auseinanderweichen der beiden geraden Bauchmuskeln (so genannte „Rektusdiastase“); selten zu einer echten Hernie (bspw. Bauchwandhernie, Nabelbruch / Nabelhernie). Darüber hinaus kann die Haut das expandierende Wachstum oft nicht gleichmäßig kompensieren und „reißt“. Dies führt zu den typischen Schwangerschaftsstreifen („striae distensae“), welche oft ober- und unterhalb des Nabels zu finden sind. Die Gewichtszunahme während und Abnahme nach der Schwangerschaft hinterlassen oft einen zusätzlichen Hautüberschuss.

Eine weitere typische Ursache für eine Bauchdeckenerschlaffung sind Patienten, welche stark abgenommen haben; sei es durch Änderung der diätetischen Lebensweise oder durch so genannte „bariatrische“ Operationen (z.B. Magenbanding), welche einen Gewichtsverlust „erzwingen“. Diese Patienten haben oft einen extremen Hautüberschuss mit Bildung einer tief herabhängenden Schürze. Ursachenabhängig liegen bei einer Bauchdeckenerschlaffung die Komponenten Hautüberschuss, Fettgewebsüberschuss und muskuläre Bauchwanderschlaffung in ganz unterschiedlichen Ausprägungsgraden vor.

Prinzipiell ist der Zustand der Bauchdeckenerschlaffung recht symptomarm. Die meisten Patienten beklagen mangelndes Selbstbewusstsein und sind mit dem Erscheinungsbild der Bauchdecke unzufrieden (häufig trotz Normalgewicht). Bei einer sehr ausgeprägten Erschlaffung der Bauchmuskulatur werden auch funktionelle Probleme bei spezifischen Fitnessübungen (z.B. Sit-Ups) angegeben. Eine tief herabhängende Bauchschürze kann zu chronischen Pilzinfektionen in den feuchten Hautfalten (so genannte Intertrigo) bis hin zu offenen Stellen (so genannte Mazerationen) führen. In diesen Fällen besteht eine medizinische Indikation zur Bauchdeckenplastik.

Diagnose und Differenzialdiagnose

Meist reicht eine klinische Untersuchung zur Diagnosestellung aus. Wichtig ist die genaue Abklärung von Narben im Bauchbereich von etwaigen vorherigen Eingriffen; dies kann eine Kontraindikation für den Eingriff darstellen! Ebenso wichtig ist das Erkennen von verdeckten Brüchen (=Hernien), da dies u.U. weitere Diagnostik (Ultraschall oder Computertomographie) erfordern kann. Der BMI (body mass index) sollte berechnet werden; stark übergewichtige Patienten sind keine geeigneten Patienten für den Eingriff, sondern sollten ggf. bei einer Diätberatung oder bei einem bariatrischen Chirurgen vorgestellt werden. Moderne Adipositaszentren halten die angesprochenen Kompetenzen alle vor.

Vor der Operation – Der richtige Arzt und Vorbereitungen

Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Operateurs: Voraussetzung für eine qualifizierte und sichere Operation ist neben der formellen operativen Facharztanerkennung eine umfangreiche Erfahrung in der ästhetischen Chirurgie. Wesentlich ist (gerade bei einer medizinischen Leistung, die nicht dringend erforderlich ist), dass der Chirurg eine ausführliche Befragung und körperliche Untersuchung des entkleideten Patienten (!) im Stehen und Liegen vornimmt. Bei flüchtiger Betrachtung können Stolpersteine, wie beispielsweise Hernien, übersehen werden! Dies kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen!

Die Operation muss von einem Facharzt für Chirurgie oder Dermatologie durchgeführt werden, was eine mindestens sechsjährige Spezialausbildung voraussetzt

Der Eingriff muss in einer angemessen ausgestatteten Klinik oder Praxisklinik mit den Möglichkeiten der Überwachung und Notfallbehandlung erfolgen. Der Arzt sollte auch in den Tagen nach der Operation verfügbar sein.

Ein guter Arzt geht auf den Patienten ein und zeigt durch interessierte Fragen, dass er die “Standard-Operation” Bauchdeckenstraffung individuell auf die Erfordernisse von Seiten des Patienten anpasst (z.B. exakte Platzierung der Schnittführung, Bauchnabelgröße etc.).

Der Arzt sollte den Eindruck erwecken, dass er Patienten als Menschen wahrnimmt und sich in verschiedene Lebenssituationen hineinversetzen kann. So ist die Gesprächsführung bei einer Patientin, die nach mehreren Schwangerschaften die Familienplanung abgeschlossen hat, grundlegend anders, als bei einer Patientin, die gerade 60 kg abgenommen hat und keine Familie gegründet hat. Hier sollte man im Gespräch erkennen, dass der Arzt diesen Eingriff schon häufig durchgeführt hat und eine gewisse Lebens- und Berufserfahrung vorliegt.

Zusammengefasst wichtige Aspekte: Empathie, Professionalität und Erfahrung in der ästhetischen Chirurgie

Informationen für den behandelnden Arzt: Wie bei jeder Operation muss der Arzt sorgfältig Vorerkrankungen (einschließlich seelischer), Voroperationen (insbesondere Bauchoperationen), Allergien und Medikamente erfragen. Blutverdünnende Medikamente (Aspirin) sollten vor dem Eingriff nicht genommen und ggf. nach Rücksprache mit dem Hausarzt abgesetzt werden.

Tests und Voruntersuchungen: Bei Gesunden sind keine speziellen Voruntersuchungen für die Operation erforderlich. Gegebenenfalls kann eine Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Brüchen erforderlich sein. Allgemeine Voruntersuchungen (Labor, EKG, Lungenröntgen) werden bei Eingriffen in Narkose ggf. vom Anästhesisten angefordert. Vor allen ästhetischen Operationen müssen in der Klinik Standardfotografien angefertigt werden. Bei einer Abdominoplastik sollte niemals eine Blutkonserve erforderlich sein, weshalb kein Grund für eine Eigenblutspende besteht.

Einzureichende Unterlagen: Vor einem nicht zwingend erforderlichen Eingriff muss eine besonders sorgfältige Aufklärung über die Behandlung, Alternativen, Folgen und möglichen Risiken und Komplikationen erfolgen. Dies darf nicht erst am Operationstag geschehen und ist durch ein vom Patienten unterschriebenes Einwilligungsformular zu dokumentieren. Entsprechendes gilt für die Narkose. Ferner ist ein Behandlungsvertrag erforderlich, in welchem der Patient bestätigt, dass er darüber informiert ist, dass Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen.

Zusätzlich sollte der Patient alle verfügbaren Vorbefunde und ggf. einen Allergiepass vorlegen. Ein verantwortungsbewusster Arzt wird jedem Patienten im Allgemeinen vor der Konsultation einen Fragebogen über Vorerkrankungen vorlegen.

Einnahme von Medikamenten: Sowohl für den Plastischen Chirurgen wie auch den Anästhesisten ist es wichtig zu wissen, welche Medikamente der Patient einnimmt. Ganz besonders bedeutsam sind blutverdünnende Medikamente (z.B. Aspirin) sowie Präparate mit Vitamin E und Ginkgo Biloba. Wurden diese von einem anderen Arzt verordnet, sollte mit diesem Arzt Rücksprache genommen werden, ob und ab wann vor der Operation diese abgesetzt werden können. Der Blutdruck sollte gut eingestellt sein, da Bluthochdruck das Nachblutungsrisiko erhöht.

Hinweise vor der Operation

Wie vor jeder Operation sollte man sich vorher fit halten und in einem stabilen seelischen Zustand sein. Starke Gewichtsschwankungen sollten vermieden werden, insbesondere sind Hungerkuren kurz vor der OP bzgl. der Erholung nach dem Eingriff nicht zuträglich. Im Allgemeinen wird der Narkosearzt verlangen, dass der Patient nüchtern zur OP erscheint.

Angstpatienten: Es ist völlig normal, dass man vor einer Operation, die aus freien Stücken gewählt wird, ängstlich ist. Zunächst sollte man sich nicht definitiv zu der Operation entscheiden, wenn man nicht von dem erwarteten Gewinn an Lebensqualität und dem Arzt überzeugt ist. Im Zweifel sollte man ihn lieber ein weiteres Mal konsultieren und sich nicht scheuen, eine Operation zu verschieben. Um in der Nacht zuvor Schlaf zu bekommen, kann man durchaus den Arzt um eine Schlaftablette bitten. Eine gute Methode, um Stress abzubauen, ist Sport.

Hinweis vor stationärer Operation: Wird die Operation stationär durchgeführt, so erfolgt die Aufnahme im Allgemeinen am Operationstag. Nach dem Umkleiden wird dem Patienten eine Beruhigungstablette („Prämedikation“) verabreicht und ein Venenkatheter gelegt. Außer den üblichen persönlichen Utensilien müssen die eigenen Medikamente mitgebracht werden.

Üblicherweise erfolgt die OP-Vorbereitung (Aufklärungsgespräch, Narkosearztgespräch) ambulant. Die Patienten kommen am Morgen der OP nüchtern (üblicherweise seit Mitternacht) in die Klinik. Nach Durchführung des Eingriffs erfolgt für mehrere Stunden die Überwachung in einem Aufwachraum. Bei stabilem Kreislauf kann dann der Patient aufs Zimmer verlegt werden. Wird die Bauchdeckenstraffung stationär durchgeführt, ist eine Aufenthaltsdauer von 2-3 Tagen empfehlenswert, am besten bis zum Drainagenzug. Dies kann im Einzelfall auch länger als drei Tage dauern.

Hinweis vor ambulanter Operation: Wie bereits anfangs beschrieben, wird eine ambulante Durchführung der Bauchdeckenstraffung innerhalb der Ärzteschaft diskutiert. Entscheidet sich der Patient für eine ambulante Bauchdeckenstraffung, ist die Organisation einer medizinischen Betreuung in der ersten Nacht wichtig. Eine Miniabdominoplastik ist ein kleinerer Eingriff und kann in örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf erfolgen.

Am Operationstag kommt man direkt in den Operationsbereich, wo nach dem Umkleiden eine Beruhigungstablette („Prämedikation“) gegeben und der Venenkatheter gelegt wird. Bei ambulanter Operation darf man am selben Tag keinesfalls am öffentlichen Verkehr teilnehmen und sollte abgeholt werden und über Nacht nicht alleine sein. Übermäßige körperliche Anstrengungen sollten in den ersten 14 Tagen vermieden werden. Man sollte berufsabhängig für mindestens diesen Zeitraum Urlaub nehmen.

Bauchdeckenstraffung / Abdominoplastik – Die Operation (Teil 1)

Vorbereitung zur Operation: Bei Operationen in Vollnarkose wird der Patient durch den Anästhesisten informiert, wie lange vor dem Eingriff er nüchtern bleiben muss. Individuell wird entschieden, ob eine Rasur nicht erforderlich ist oder ob eine Teilrasur im Bereich des Schamhügels durchgeführt wird. Der gesamte Bauchbereich wird mit milder Desinfektionslösung behandelt.

Narkose: Nach vorheriger Gabe einer Beruhigungstablette erfolgt die Einleitung der Betäubung im Allgemeinen auf dem Operationstisch. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose mit kontrollierter Beatmung oder in örtlichen Betäubung im Dämmerschlaf.. Die Dauer der Narkose wird entsprechend der Operationszeit berechnet.

Dauer der Operation: Eine Bauchdeckenstraffung dauert etwa 2,5 h, wenn Sie mit einer Fettabsaugung kombiniert wird bis 3,5 h.

Bauchdeckenstraffung / Abdominoplastik – Die Operation (Teil 2)

Die Operation im Detail: Ein voll und gut ausgestatteter, die Sterilität gewährleistender Operationssaal ist erforderlich, wobei besonders feine plastisch-chirurgische Instrumente verwendet werden. Falls der Eingriff mit einer Fettabsaugung kombiniert wird, ist hierfür Spezialinstrumentarium erforderlich. Um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, ist auch eine Ausstattung zur Notfallbehandlung und zur kontinuierlichen Kreislauf- und Atmungsüberwachung erforderlich.

Zunächst erfolgt die Markierung der Schnittführung im Stehen (noch am wachen Patienten); hierfür wird ein Schnitt am oberen Rand der Schamhaarbegrenzung horizontal markiert (ähnlich der Lokalisation der Kaiserschnittnarbe) und dieser ansteigend auf beiden Seiten bis hin zu den vorderen Beckenknochenvorsprüngen geführt. Bei perfekter und gemeinsamer Planung mit dem Patienten verläuft die spätere Narbe dann exakt im Bereich der Bikinizone (Mitbringen der bevorzugten Badebekleidung ist denkbar).

In Narkose kann dieser Bereich zunächst mit verdünnter Adrenalinlösung zur Reduktion der Blutungsneigung unterspritzt werden. Anschließend wird dann hier bis auf die Muskelschicht der Bauchwand geschnitten und nach oben Richtung Nabel präpariert, so dass die gesamte Bauchdeckenschürze, bestehend aus Haut und Unterhautfettgewebe, gehoben wird.

Dabei wird die Durchblutung dieser Schürze vom oberen Bereich (Rippenbögen) her erhalten. Der Nabel wird komplett aus der Haut herausgeschnitten, so dass hier ein knopflochförmiger Defekt entsteht. Falls später die gesamte Haut zwischen Schamhügel und Nabel entfernt werden kann, fällt dieser Defekt ebenfalls weg. Dies ist meistens der Fall; gelegentlich resultiert in der Mittellinie eine kleine zusätzliche senkrechte Narbe, welche meist unauffällig ist. Oberhalb des Nabels erfolgt das weitere Heben der Bauchdecke bis hin zu den Rippenbögen, aber nur noch mittig. Der obere seitliche Anteil der Bauchdecke sollte nicht mobilisiert werden, um die Durchblutung nicht zu gefährden. Bei dieser Präparation erfolgt eine stetige sorgfältige Blutstillung.

Nun ist das Ausmaß einer etwaigen Rektusdiastase gut sichtbar. Die auseinandergewichene Muskulatur wird wieder aneinander genäht und dadurch gerafft bzw. gefestigt. Diese Technik nennt sich „Rektusscheidenplikatur“ oder WARP (für „wide abdominal rectus plication“).

Anschließend kann die gehobene Bauchdecke nach unten gezogen werden und der überschüssige Anteil von Haut und Unterhautfettgewebe entfernt werden. Nun muss noch der neue Nabelaustrittspunkt definiert und geschaffen werden. Hierbei erfolgt eine harmonische Ausdünnung von Fettgewebe, um den neuen Austrittspunkt herum. Diese Details sind unerlässlich für ein späteres perfektes Ergebnis.

Nun wird nochmals eine sorgfältige Blutstillung durchgeführt, Drainagen platziert und die Wunden verschlossen. Dies erfolgt in ästhetisch-chirurgischer atraumatischer Technik. Es resultieren die lange, leicht zu beiden Seiten ansteigende Naht in der Bikinizone und die Nähte an der Neupositionierungsstelle des Nabels. Es folgt die Anlage eines Verbandes mit Klebeformungspflastern und einer Bauchbinde, welche insbesondere die Naht schützt. Vor dem Aufwachen aus der Narkose wird noch eine Rolle unter die Knie gelegt, welches zusätzlich die Bauchdecke entlastet.

Nach der Operation (Nachsorge und Rehabilitation)

Ergebnis: Ziel der Operation ist eine deutliche Verbesserung der Körperform. Meist hängt damit eine positive Beeinflussung des Lebensgefühls und des Selbstbewusstseins zusammen.

Kontrolltermine: Nach 14 Tagen erfolgt der Fadenzug und nach 6 Wochen das Ende der Kompressionsbehandlung mittels Bauchbinde. Nach 6 Monaten erfolgt eine abschließende Kontrolle. Gelegentlich wird hier ein Termin für eine kleine Korrektur der Narbe vereinbart.

Einschränkungen nach der Operation: Die Operation wird im Allgemeinen gut vertragen. Die Bauchmuskelplikatur kann anfänglich als schmerzhaft erlebt werden. Dies ist mit den üblichen Analgetika aber gut zu behandeln. Durch den etwas eingeengten Bauchraum kann der Appetit für einige Tage leicht beeinträchtigt sein, dies ist aber praktisch nie ein längerfristiges Problem. Die Patienten werden am OP-Tag bereits mobilisiert und können in Begleitung auf die Toilette gehen. Die Drainagen werden nach 2-3 Tagen entfernt, zu diesem Zeitpunkt erfolgt üblicherweise auch die Entlassung. Gelegentlich kann auch bei gutem Befinden – aber noch hoher Sekretfördermenge – eine Entlassung mit noch liegenden Drainagen geschehen. Ein leicht gebücktes Stehen und Laufen ist für etwa 10 Tage normal, entlastet die Naht und begünstigt die Heilung.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Es bleibt eine lange Narbe an o.g. Lokalisation zurück, die im Allgemeinen sehr gut akzeptiert wird. Geringe bis mittelstarke Schmerzen sind für ca. 2 Tage normal, diese sind meist mit Tabletten gut zu behandeln. Infusionen mit Schmerzmitteln sind selten notwendig. Die Muskelraffnaht kann bei Husten oder ruckartigen Bewegungen auch für einige Wochen gelegentlich schmerzen. Hier ist das Tragen der Bauchbinde und Verzicht auf Sport absolut empfehlenswert.

Patienten klagen in den ersten 6 Wochen über ein allgemeines Schwellungsgefühl, verbunden mit einer reduzierten Sensibilität im Unterbauchbereich. Dies bildet sich innerhalb eines halben Jahres meist vollständig zurück.

Medikamente nach der Operation: In den ersten Tagen nach der Operation werden vor allem Schmerzmittel, die gleichzeitig entzündungshemmend und abschwellend wirken, eingenommen. Zusätzlich sind für ein bis zwei Wochen milde abschwellende Medikamente auf pflanzlicher Basis, wie TaumanaseR, empfehlenswert.

Rehabilitation / Physiotherapie: Spezielle Rehabilitationsverfahren für ästhetische Operationen existieren nicht.

Dauer der Abheilung: Spätestens nach sechs bis acht Wochen sollte der Patient in der Lage sein, weitgehend allen körperlichen Aktivitäten einschließlich Sport nachzugehen, wobei allerdings Sauna und Sonnenbaden mehrere Wochen vermieden werden sollten.

Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Schon um sich selbst sicherer zu fühlen, sollte der Patient die Empfehlungen zur Nachbehandlung befolgen und die Kontrolltermine wahrnehmen. Die Beschwerden sollten sich rasch bessern: eine Verschlechterung, insbesondere einseitig auftretende Schmerzzunahme, sollte sofort zur Konsultation des Operateurs führen. Deshalb ist auch davon abzuraten, schon nach wenigen Tagen aus dem Umfeld des Chirurgen abzureisen.

Wir informiren Sie gerne in einem personnlichen Beratungsgespräch.


Preisbereich in CHF
ab 10000
Dauer der Regeneration
1 -2 Wochen
empfohlenes Alter der Patienten
30-65 Jahre

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